Dolce Vita am Gardasee – Kultur, Genuss & Erholung

Der Gardasee ist eine Perle und besticht durch seine Vielfältigkeit. Wir geniessen gerne das Dolce Vita, lassen uns treiben und entdecken so immer wieder Neues.

Der Gardasee ist eine Perle in Italien. Er besticht durch die wunderschöne Lage eingebettet in die Ausläufer der Dolomiten und des Südtirols und ist für uns zu einem jährlich beliebten Reiseziel geworden. Das Klima ist mediterran mit heftigen Gewittern, die von Norden her kommen oder einer grossen Hitze, die einem fast erdrückt. Der Gardasee ist aber vor allem eines: abwechslungsreich. Ob jung oder alt, sportlich oder geruhsam. Jede/r kann wunderbare Tage am Gardasee verbringen.

Wir haben inzwischen den Gardasee umrundet und unzählige der kleinen Städtchen rund um den See mit ihren verwinkelten Gassen, den Wochenmärkten und den hübschen kleinen Häfen besucht. Und wir kommen zum Schluss Torri del Benaco passt uns am besten. Es ist überschaulich und eher klein. Hat einen sehr hübschen Hafen, eine tolle Burg, ausgezeichnete Restaurants an der Seepromenade und einige Badestrände. Ausserdem fährt von dort die Fähre auf die andere Seeseite. Wir können Torri einfach nur weiterempfehlen. Noch etwas verschlafen, aber herausgeputzt, gefällt es uns hier einfach am besten.

Wir haben nun auch die Gegend zwischen Bardolino und Malcesine genauer angeschaut und wunderbare Entdeckungen gemacht. Auch hatten wir genug Zeit, um zu baden und entspannen.

Die am südlichen Ostufer gelegene Kleinstadt Malcesine verzaubert mit romantischem Flair und einer malerischen Altstadt mit verwinkelten Gassen. Darüber thront die Scalierburg und rundet das Stadtbild ab. Sie ist bereits von weitem zu sehen. Von Turm hat man eine atemberaubende Aussicht über den zauberhaft glitzernden See und die Altstadt von Malcesine. Auch der berühmte Dichter Goethe besuchte Malcesine und war fasziniert von der Schönheit dieses idyllischen Städtchens. «Ein köstliches Schauspiel,…» wie er es selber nennt ist der Gardasee. Er hat seine Faszination in den 2 Bändern eine italienische Reise genau umschrieben. Goethe bereiste 1786 inkognito Italien. Im September kam er per Postkutsche an den Gardasee und nahm früh morgens von Torbole ein Boot mit 2 Rudern Richtung Süden. Aufgrund des heftigen Windes musste er das Boot in Malcesine anlegen. Aus der Not machte er das Beste und wollte die Scalierburg malen, doch man hielt den zeichnenden Künstler für einen Spion und wollte ihn sogar verhaften. Die Büste von Goethe und verschiedene Zeichnungen auch die Kopie der Zeichnung, die beinahe zur Verhaftung geführt hätte, sind im Goethe-Zimmer in der Burg ausgestellt. Malcesine ist ein Touristenmagnet. Samstags findet vor den Toren der Altstadt der Wochenmarkt statt und zieht zusätzlich vor allem deutsche Touristen an. Von hier fährt die Luftseilbahn auf den Monte Baldo. Der höchste Berg und Wandergebiet am Gardasee.

Wir haben Malcesine eben am Samstag besucht. Kurz vor 10 Uhr waren wir bereits beim Eingang der Burg. Und das war wunderbar, denn wir waren ganz für uns und konnten in aller Ruhe alles anschauen, Fotos machen und die Burg für uns haben, bevor sie von den Menschenmassen überrannt wurde. Wir haben dann den Weg wieder zurück durch die verwinkelten Gassen genommen zum Porto Vecchio und von dort zum Markt, der an die Altstadt angrenzt. Ein kleiner Streifzug durch die Gässchen dieses mittelalterlichen Städtchens ist ein absolutes Muss. Vom alten Hafen aus kann man mit dem Schiff nach Limone fahren, welches am Gegenüberliegenden Seeufer liegt und bekannt ist für die Limonaias, also den Zitronenanbau. Am Gardasee wird auch viel Wein angebaut z.B. in Bardolino oder Olivenöl. Wir haben dann in Malcesine auch Olivenöl aus lokalem Anbau probiert und gekauft.

Es hat im Sommer sehr viele Touristen in Malcesine und wir sind dann bald wieder auf den Weg zurück nach Torri rsp. Garda. Noch vor dem Mittagessen waren wir in Garda. Auch dort hat es viele Touristen, wen wunderts.

Die Uferpromenade lädt zum Flanieren ein, in den verwinkelten Gässchen kann man Einkaufen, was das Herz begehrt und es gibt viele Bars, Cafés und Restaurants, die mit Blick auf den See zum Verweilen einladen. Wir haben aber die hübsche Kirche Santa Maria Assunta mit der zitronengelben Fassade im Visier. Und gleich vis-à-vis an der Piazza Roma haben wir im wohl besten Restaurant in Garda ein leichtes Mittagessen eingenommen. Das Café Amaro ist eine richtige familiengeführte Osteria mit einer tollen Karte mit regionaler Küche. Wir haben dort die Spezialität der lokalen Küche probiert, Bigoli con le Sarda, also dicke Spaghetti mit frischen Sardinen aus dem See. Ein Gedicht. Neben der leckeren Küche machen vor allem die herzlichen Gastgeber diesen Ort zur Adresse am Gardasee. Hier fühlt man sich gleich zu Hause.

Den Sonntag haben wir in Torri verbracht und sind den ganzen Tag am Strand gelegen und haben entspannt. Der See ist wunderbar und der schnell abfallende Kiesstrand perfekt für die Abkühlung bei den heissen Temperaturen, die wir hatten. Leider spürt man bereits, dass das Wasser des Gardasees für die Bewässerung in der Po-Ebene benutzt wird.

Als letzten Ort haben wir auch noch Bardolino besucht. Auf dem Weg zur Autobahn Richtung Mailand fährt man durch Bardolino. Benannt nach Bardolino ist auch der bekannte Wein. Der Weinbau prägt daher auch diese Gegend. Wir sind zu Zeni gefahren und haben uns mit weissem Lugana und Chiaretto, dem Rosé eingedeckt. Ausserdem haben wir eine Gärtnerei aufgesucht und zwei Cyca-Palmen gekauft, die nun in unserem Garten stehen. Bardolino selber hat auch eine hübsche Altstadt. Doch hier fehlen die verwinkelten Gassen, die Strassen sind breit angelegt und führen parallel zum Ufer hinunter. Sie sind sehr einladend und man kann wunderbar flanieren und die Schaufenster betrachten. Unten an der Uferpromenade findet man den Glücksstein. Die Einwohner von Bardolino, so sagt man, seien die glücklichsten Italiener. An der Hauptstrasse fährt man an der Chiesa San Severo vorbei. Ein Ruhe- & Kraftort, den man unbedingt besuchen sollte. Sie ist schlicht und unauffällig und das macht sie wunderschön. Fresken aus dem 12. Jahrhundert sind sichtbar. Ein Ort des Glücks für mich. Um nochmals tief durchatmen, bevor es wieder heim geht.

Beladen mit Wein, Palmen, Olivenöl und Bigoli sind wir über Mailand wieder zurück gefahren. Es sind immer Tage der Ruhe und Erholung und wir haben einmal mehr viele kleine Glücksorte entdeckt. Wir freuen uns schon aufs Wiedersehen.

Susan Diethelm

Susan Diethelm

„Mon petit bonheur“ – mein kleines Glück entdecke ich jeden Tag. Es sind die feinen, stillen, unerwarteten Dinge, die diese Gefühl hervorrufen. Kommt mit auf Entdeckungsreise.