Sommerferien – abwechslungsreich, abenteuerlich und ganz viel Familienzeit

Einfach mal nichts tun, abschalten, Zeit zum Geniessen, Zeit als Familie. Zeit zusammen. Genau das haben wir gemacht während unserer Ferien in Südfrankreich.

Wo soll ich anfangen. Wir hatten ganz wundervolle Familienferien in Südfrankreich. Natürlich haben die wir die meiste Zeit in Nizza und diesmal vor allem am Strand, im Meer oder am Pool verbracht. Es war einfach fast schon unerträglich heiss. Und bei dieser Hitzewelle war die Suche nach Abkühlung gefühlt das einzige Ziel des Tages war, die Suche nach Abkühlung.

So haben wir viele Tage an unserem Lieblingsstrand Castel Plage verbracht, das Meer, die Sonne und den Strand genossen. Es hat einfach gut getan, mal nichts oder wenig zu tun. Und einfach zusammen zu sein. Die Zeit als Familie zu geniessen, zu baden, reden, lachen, Tschau Sepp spielen. Es war unglaublich schön so.

Die Ferien wurden nur unterbrochen, durch meine abenteuerliche Odyssee und noch komplettiert durch unsere fröhliche Fahrt und Entdeckung von île Rousse auf Korsika.

Die Odyssee hätte allerdings nicht sein müssen. Ich durfte kurzfristig zu einem wichtigen Termin nach Luzern fahren. So habe ich schon vor den Ferien einen Flug von Nizza nach Basel gebucht und geplant abends wieder zurück fliegen wollen. Die Hinreise und Fahrt nach Luzern verlief überpünktlich und absolut problemlos, und so war ich bereits am Mittwochmittag in Luzern und hab eine schöne Abkühlung geniessen und dann ein doch sehr aufschlussreiches Gespräch gehabt. Zurück gings auch pünktlich wieder mit dem Zug zurück nach Basel. Auf der Rückfahrt war schon klar, dass der Flug zurück nach Nizza Verspätung haben würde. Also habe ich mich in Basel noch auf einen Apéro und einen schönen Moment mit einer Freundin verbracht. Am Flughafen war dann nach kurzer Zeit klar, dass der Flug noch mehr Verspätung haben würde. Später wurde er dann sogar annulliert und meine Odyssee hat damit begonnen.

Denn so toll ich ja Fliegen mit EasyJet von Basel nach Nizza und umgekehrt finde, so schlecht ist der Service, wenn dann mal etwas schief läuft. Die Fluggesellschaft – Billigairline halt – unterstützt im Falle einer Annullation durch sie selber ganz und gar nicht. So stand ich also am Gate und konnte nicht mal aus dem Flughafen raus! Denn EasyJet hat nicht mal Groundstaff, das die Türen wieder öffnet. Hotelübernachtung oder Umbuchung dafür muss man natürlich auch selber schauen. Frust pur. Ich war dann auch einen kurzen Moment etwas überfordert, was mache ich nun abends um 10 am Flughafen Basel? Zum Glück hatte ich meine Freundin vorgewarnt und sie hat mich dann förmlich gerettet! Sie holte mich vom Flughafen ab und hat mir über Nacht Obdach gewährt. Ich hab von der Zahnbürste über Pyjama und saubere Kleidung ja nichts bei mir gehabt und war extrem froh, über die Aufnahme für die Nacht.

Ein erster Blick auf die Reisemöglichkeiten zurück nach Nizza haben dann gezeigt, dass alle Flüge für den nächsten und gar übernächsten Tag bereits ausgebucht waren, und der Abendflug war mir dann doch zu riskant. Ich wollte nur so schnell wie möglich wieder zurück zu meiner Familie! Ich habe dann verschiedene Reiseoptionen geprüft, mit dem Zug über Mailand-Genua nach Nizza oder aber von Basel über Mulhouse nach Marseille. Da auch noch die Italiener gestreikt haben, war dann die Route über Mulhouse nach Marseille die Beste Reisevariante für den nächsten Tag. Ich habe den Zug gebucht und war pünktlich am Bahnhof Basel SBB, um nach Mulhouse zu fahren. Doch – ihr ahnt es – der Zug hatte Verspätung – zuerst wenige Minuten und dann auf unbestimmte Zeit! Ich wollte nur eins – unbedingt meinen TGV nach Marseille erwischen. Und so hab ich das Tag genommen nach Mulhouse. Zum Glück hatte auch der TGV 10 Minuten Verspätung. Mit meinem Handgepäck bin ich in den letzten Minute in den Bahnhof gestürzt. Wo fuhr der Zug? Auf welchem Gleis? Da stand nichts. Ein freundlicher Herr eröffnete mir, dass der Zug 1 Stunde Verspätung hat. Es war wie verflixt. Das war ich schon wieder gestrandet. Immerhin etwas näher am Ziel, aber auch dieser Zug hätte nochmals ausfallen können. Eine Stunde später war der Zug tatsächlich da und ich konnte einsteigen und durch das schöne Burgund südlich fahren bis nach Aix-en-Provence, wo ich dann von meinem Schatz und meiner Süssen abgeholt wurde. Ich war ja so froh und erleichtert – und voll k.o. Endlich hatte ich meine Liebsten wieder und wir konnten unsere Ferien fortsetzen. Dies haben wir auch gleich gemacht, in dem wir uns in La Seyne-sur-Mer ein Hotelzimmer genommen. Sind noch baden gegangen und haben im Restaurant La Griotte zu Abend gegessen. Es war wunderbar. Den Abend haben wir dann auf der Chilbi ausklingen lassen. Es war so toll, so anzukommen. Am anderen Tag haben wir dann noch etwas die Gegend erkundet, bevor wir zurück nach Nizza fuhren. Die Odyssee hat somit ein gutes Ende genommen. Auch hat mir EasyJet bereits all die Kosten für die Unannehmlichkeiten bereits zurückerstattet.

Nach der Odyssee haben wir aber noch ein kleines Abenteuer als Familie erlebt. Es war nämlich schon länger wieder mein Wunsch, wieder mal nach Korsika zu fahren. Einfach mit dem Handgepäck von der Wohnung in Nizza an den Hafen laufen, dort die Fähre besteigen und nach einer 6-stündigen Überfahrt, zu Fuss vom Hafen ins Hotel gehen und dann einige Tag auf der Insel geniessen. So habe ich eine Erinnerung, als ich vor 25 Jahren das erste Mal – damals sehr spontan – auf Korsika war als Studentin. Selbst heute kann ich noch davon erzählen, als wäre es erst gestern gewesen.

Wir sind also mit der Fähre nach île Rousse gefahren. Haben 6 Stunden auf der Fähre verbracht, Tschau Sepp gespielt, gelesen, Apéro getrunken und die Aussicht genossen. Die Überfahrt verlief ruhig. Das Hotel L’isula Marina ist perfekt gelegen für einen Kurz-Trip nach Korsika. Es liegt gleich über der Strasse am Strand. Wir haben nach dem Frühstück das hübsche Dörfchen erkundet, etwas geshoppt und sind dann an den Strand. Da es nach wie vor so heiss war, haben wir das Meer genossen, den feinen Sandstrand und die Bucht, in der man bis weit hinaus im türkisfarbenen Meer stehen und schwimmen kann.

Es war ein absolut herrlicher Kurztrip. Für die Rückfahrt haben wir dann eine Kabine gebucht und konnten so zusätzlich entspannen. Île Rousse hat uns vollends begeistert. Das kleine Dörfchen auf Korsika ist authentisch und doch hat es genügend Restaurants, einige Einkaufsläden, schöne Hotel und ist ein guter Ausgangspunkt für Entdeckungen des Korsischen Nordens. Mir hat die Aussicht aufs Meer, das türkiesblaue Meer, der feine Sandstrand, das schöne Hotel, das gute Essen einfach Lust auf mehr gemacht. Korsika ist tatsächlich die île de beauté. Und wir haben uns gesagt, dass wir unbedingt wieder kommen.

Von Nizza haben wir in diesen Ferien nicht viel neues entdeckt, es war schlicht zu voll und zu heiss. Erholung hatten wir aber trotzdem. Und es hat so gut getan, einfach mal nichts zu tun. Einfach mal in den Tag hinein leben und die Seele baumeln lassen.

Susan Diethelm

Susan Diethelm

„Mon petit bonheur“ – mein kleines Glück entdecke ich jeden Tag. Es sind die feinen, stillen, unerwarteten Dinge, die diese Gefühl hervorrufen. Kommt mit auf Entdeckungsreise.