
Im Moment beschäftige ich mich wieder stark mit dem Thema persönliche Wertvorstellungen, wie ich diese meiner Tochter als Vorbild vorlebe und ich sie so zu einem rechtschaffenen, respektvollen, toleranten und ehrlichen Menschen erziehe.
Bereue nicht
Meine eigenen Werte zu erkennen, diese zu verinnerlichen und nach diesen zu Leben geschah nicht von heute auf morgen. Es war ein jahrelanger Prozess zu erfahren, erkennen und anzunehmen, wer ich wirklich bin. Ich habe Abzweigungen genommen, die nicht in die richtige Richtung führten, ich hab Entscheidungen getroffen, die sich heute als vielleicht schlecht erwiesen haben, aber ich war mir immer treu und lustigerweise, bereue ich nichts.
Wenn ich heute meine Tochter ansehe, dann bin ich stolz über meinen Weg und wie ich ihr meine Werte vorlebe. Mir ist gerade in den letzten Tagen wieder bewusst geworden, wie grundsolide diese Werte sind, wie Anstand, Respekt, Freundlichkeit, Ehrlichkeit und Toleranz. Aber auch grenzenlose Freude am Leben. Sie ist ein äusserst fröhliches und beliebtes Mädchen in der Schule. Alle sind in sie verliebt in sie mit ihrer offenen, fröhlichen, kommunikativen und herzlichen Art. Von der Lehrerin über die Sekretärinnen, den Hauswart auch den Schulleiter – ja, mein Schatz weiss genau, wie sie mit ihrer Art alle um den Finger wickelt. Nur, reagieren – wie so oft im Leben – nicht alle Menschen gleich auf einen – auch sie erlebt von Kindern und Erwachsenen Ablehnung. Dies hat wahrscheinlich in diesem Fall mit Eifersucht und deren Unvermögen zu tun. Schliesslich können nicht alle Menschen mit so einem Sonnenschein umgehen.
Ich bin ich
In der letzten Woche habe ich mir Gedanken darüber gemacht, weshalb mit manchen Menschen einfach kein gesunder und vernünftiger Umgang möglich ist. Ich bin jemand, der den Menschen an sich, einfach sein lässt, so wie er ist. Ich versuche nicht jemanden zu ändern, so zu biegen, wie ich es will oder gar dem noch meine Werte aufzudrücken. Dies hat wahrscheinlich damit zu tun, dass ich bei mir bin, zu mir sehr ehrlich bin und nicht mich vergleichen muss mit andern. Ich bin ich. Diese Woche musste ich aber erfahren, dass im Umgekehrten dies oftmals nicht möglich ist und es Menschen gibt, die nicht die Grösse oder Fähigkeit haben, um zu verstehen, dass man jemanden nicht umbiegen kann oder soll.
Ich für meinen Teil kenne meine Grenzen, kenne meine Werte und stehe dafür ein. Ich habe keine Angst, ich weiss und hab gelernt, wie ich mich wehren kann und das irritiert noch mehr. Denn wer mag schon starke Frauen, starke Persönlichkeiten, die ihren Wert kennen und wissen wer sie sind. Weil sie reflektiert sind, weil sie ihren Selbstwert kennen und in sich Ruhen. Genau zu so einer Person werde ich meine Tochter erziehen. Und ich freue mich, sie aufwachsen zu sehen. Ich werde wahrscheinlich platzen vor Glück und Stolz!
Mein kleiner Moment des Glücks
Geplatzt vor Stolz bin ich am Freitag fast, als meine Süsse ihre erste Gesangsstunde hatte. Sie liebt es zu singen und zu tanzen. Sie singt ständig – selbsterfundene Lieder oder auch lauthals was so bei uns läuft von Helene Fischer – ich weiss, meine Schwäche – über Schwiizergoofe oder aktuelle Hits. Sie singt fürs Leben gern. Seit letztem Sommer geht sie in den Kinder- und Jugendchor, probt einmal die Woche und hatte auch schon Auftritte. Die Leidenschaft fürs singen und tanzen möchte ich bei ihr fördern – Rechnen ist schliesslich nicht alles im Leben und daher schicke ich sie jetzt in den Gesangsunterricht. Ihre erste Stunde war am Freitag und sie hat mit der Singlehrerin die Lieder für den Auftritt vom Samstag geprobt. Ich sass da – hab sie angeschaut und war einfach nur stolz und dankbar. Sie singen zu sehen, mit welcher Freude und Leidenschaft, ihre strahlenden Augen. Puh! Sie trifft jeden Ton, singt klar und mit starker Stimme! Diesen Moment einzufangen. Festzuhalten. Mein kleiner Moment des Glücks.