Die 2. Corona-Welle hat uns im Griff. Wir dürfen uns zwar fast normal bewegen, doch empfiehlt der Bund Homeoffice und weitestgehend Social Distancing. Was mich am meisten beschäftigt ist, wie man gerade in der dunkeln Jahreszeit, wenn es kalt, grau und nass ist, nicht den Koller kriegt, weil man ja sowieso weniger draussen ist und nun auch wieder Kontakte weniger pflegen sollte.
Ich bin nun schon wieder die 3. Woche im Homeoffice. Homeoffice finde ich grundsätzlich wunderbar. Der Arbeitsweg beschränkt sich auf wenige Meter und ich kann so Staus und Verkehr aus dem Weg gehen. Ich fühle mich im Homeoffice viel entspannter und hab Energie für meine Arbeit und Projekte. Im Unterschied zum Lockdown vom Frühling achte ich jetzt besonders drauf, dass ich mich genug bewege, gesund esse, viel trinke, meine Pausen über Mittag auch einhalte und auch nach draussen gehe. Was anders ist als im Frühling – es ist dunkel. Wir leben in einer Nebellage an der Reuss, da passiert es schon mal, dass die Sonne den ganzen Tag nicht scheint. Und es ist früh dunkel, was zusätzlich aufs Gemüt schlägt. Deshalb finde ich es jetzt besonders wichtig achtsam mit sich umzugehen. Denn schnell sitzt man wieder tagelang in Teams-Sessions und vergisst sich richtig zu ernähren, bewegt sich kaum und mit der Dunkelheit schlägt das Ganze dann aufs Wohlbefinden.
Deshalb habe ich mir einige Tipps zurechtgelegt, die helfen, diese Zeit gut zu überstehen:
- Ich habe mir einen Yoga-Kurs gebucht. 1x die Woche gehe ich nun abends raus – brrrr in die Kälte, wenns schon dunkel ist – und nehme mir 1.5 Stunden für mich, mein Sein im hier und jetzt, mit mir und meinem Atem. Ohne gross zu denken, bin ich bei den Übungen, dem Atem, bei mir und tanke so Energie. Bisher stört es mich nicht, spät noch rauszugehen, denn jedes Mal bin ich dankbar, diesen Moment für mich genossen zu haben.
- Ich versuche 2-3 x die Woche eine schöne Runde zu joggen bei uns in der Reussebene. Selbst wenns neblig ist, tut die frische Luft gut und gibt mir Energie. Die tiefen Atemzüge beleben meine Lunge und jeder Schritt ist gut für meine Gesundheit. Und im Moment trifft man kaum Menschen an, ganz im Gegensatz zum Frühling. Diese Ruhe in der Natur tut zusätzlich gut.
- Ich plane bereits jetzt meine Bastel-Projekte für die Vorweihnachts- und Weihnachtszeit. So werde ich wieder Weihnachtskarten gestalten, Kalender bestellen und für uns als Familie einen Adventskalender basteln und befüllen.
- Kontakte pflegen ist jetzt ja gerade wieder schwierig. Wir haben unsere Kontakte wieder reduziert und treffen nur noch unsere engste Familie. Das zurückgezogen sein, hat mich ja während des Lockdowns nicht gestört. Im Gegenteil ich fand es schön so gezielt Zeit mir den engsten Familienangehörigen zu pflegen. Dennoch würde ich mir wünschen, meine Freundinnen und Freunde, auch die, die etwas weiter weg leben oder die, die wir nun schon fast ein Jahr nicht mehr gesehen haben, wieder mal in die Arme zu schliessen. Wir werden wieder vermehrt telefonieren oder Videocalls machen, aber ich habe mir auch vorgenommen dieses Jahr eine Weihnachtspost zu verschicken. Gerade jetzt ist es besonders schön und wichtig, das Gefühl der Nähe und Verbundenheit zu zeigen.
- Bei uns brennen seit einigen Wochen abends immer und überall Kerzen. Die geben uns dieses wohlig-heimelige Gefühl. Und wenns draussen kalt, grau und nass ist, liebe ich es auf dem Sofa zu kuscheln, Musik zu hören, ein Buch zu lesen und eine feine Tasse Tee zu trinken. Sich einlullen im gemütlichen Zuhause und das da draussen vergessen.
- Ganz wichtig finde ich auch, dass wir gut essen. Das haben wir ja schon während dem Lockdown, aber jetzt geniessen wir wärmende Gerichte. Suppen, Hülsenfrüchte, Wintergemüse und viel Fisch. Die Rezepte werde ich hier wieder veröffentlichen.
Die kleinen Momente der Ruhe und des bewussten Wahrnehmens, wie es grad ist. Zeit zum Abschalten und Ausblenden der News und Probleme, helfen mir dankbar zu sein. Dankbar für alles was ich hab, dass ich gesund bin, ein wunderschönes Zuhause hab, eine tolle Familie und Partnerschaft. All das Wertzuschätzen und dankbar dafür zu sein, hilft mir mein Bewusstsein zu schärfen und das kleine Glück im Alltag mit Corona zu schätzen. Das macht mich robuster gegenüber den Widrigkeiten der Zeit und hilft mir, nicht zu verzweifeln.