Rom und die Vereidigung der Schweizer Garde

Ich war eingeladen an die Vereidigung der Schweizer Gardisten – ein unvergleichliches und unvergessliches Erlebnis. Es hat mich tief berührt.

An die Vereidigung der Schweizer Gardisten eingeladen zu werden. Für mich ist das etwas sehr Bedeutendes. Es gehört für mich zu den sehr speziellen Dingen im Leben, die sich an einer Hand abzählen lassen. Z.B. war ich mal für mehr als 20 Jahren an die Plattentaufe von Eros Ramazzotti eingeladen. Oder ich wurde schon ins Von Wattenwyl Haus nach Bern zu einem Apéro Rich eingeladen von der damaligen Bundesrätin Doris Leuthard oder ich durfte den Medienanlass zur Eröffnung der Wellness-Therme FORTYSEVEN moderieren. Sehr spezielle Momente, die es so in dieser Form nur einmal gibt und die ich für immer in Erinnerung behalten werde. Für mich gehört diese Einladung an die Vereidigung daher in diese Kategorie von Ereignissen, die nicht all zu oft passieren. Ich war daher voller Vorfreude auf diesen einmaligen Tag. Und ich habe mich auch gefreut, wieder nach Rom zu kommen und die Stadt und alles rundherum mit meinem Schatz zu erleben.

Wir sind mit dem Zug nach Rom gefahren. So hatte ich genügend Zeit, um an meiner Masterarbeit zu arbeiten. 8 Stunden hin und 8 Stunden zurück. Es war voll entspannt so zu reisen und die Zeit ist trotz der langen Reise wie im Flug vergangen. Wir hatten im Palazzo Cardinal Cesi eigentlich gleich neben dem Petersplatz unser Hotelzimmer reserviert. Perfekt für unsere Ausflüge, Erkundungen und alles was rund um die Vereidigung passierte.

Die Lage des Hotels ist perfekt. Tritt man aus dem Hotel auf die Strasse hat man zu jeder Zeit den Petersdom im Blick. Und der Anblick ist für mich immer sehr überwältigend. Wir sind am Abend in Restaurant la Francescana gegangen, gleich hinten an der Piazza Cavour. Das ist ein ursprüngliches italienisches Restaurant. Und wir lieben diese Art Restaurant, wo noch einheimische hingehen.

Und ich liebe zum Beispiel Artischocken alla Romana oder einen Amaro mit Espresso zum Abschluss.

Erkundung der Umgebung von Rom

Den Samstag haben wir dann mit einem Ausflug in die Umgebung verbracht. Zuerst sind wir zurück zum Bahnhof Termini und haben dort ein Mietauto genommen. Zuerst sind wir südlich gefahren nach Laurentina und dann nach Castel Gandolfo, der Sommerresidenz des Papstes.

Zum Abendessen sind wir nach Fiumicino ins Restaurant La Marina, einem top Fisch Restaurants eines Bekannten. Der Fisch ist sooo frisch aus dem Meer. Fiumicino ist deutlich mehr als nur der Flughafen und ich mag es sehr dort am Meer zu sein. Es war ein herrlich abwechslungsreicher Tag in der Umgebung von Rom.

Rom soweit wie möglich abseits der Massen

Sich treiben lassen, auch abseits der Touristenpfade, das mag ich, auch wenn es nicht die typischen Hochglanz-Social Media-Tauglichen Bilder bringt.

Wir sind also am Sonntag über den Gianicolo Hügel nach Trastevere und haben im Ristorante Arco di S. Calisto zu Mittag gegessen. Dann sind wir durch das Gewirr an engen Gassen und Menschen wieder retour zum Vatikan. Wo wir etwas ausgeruht haben, bevor wir wieder auf Entdeckungstour gegangen sind.

Die Vereidigung der Schweizer Garde am 6. Mai 2024

Der grosse Tag war aber der 6. Mai 2024. Immer am 6. Mai findet die Vereidigung der Schweizer Gardisten statt. Am 6. Mai 1527 wurde Rom geplündert und die Schweizer Garde hat Papst Clemens VII zur Flucht in die Engelsburg verholfen. 2024 wurden 34 junge Männer vereidigt.

Der Tag startete mit der Heiligen Messe um 7.30 Uhr im Petersdom. Bereits um 6.45 Uhr warteten wir am Security Check, damit wir über den Seiteneingang in den Dom gehen konnten. Bekannte und Prominente Gesichter haben wir gesehen. Pünktlich sind dann die 34 Gardisten und Pfarrer, Bischöfe Eminenz Kardinal Pietro Parolin, Kardinalstaatssekretär in die Petersbasilika getreten.

Gastkanton war dieses Jahr Baselland und der Cäcilienchor Aesch BL hat die Missa Christus Dominus, welche 1953 uraufgeführt wurde, zum ersten Mal wieder im Petersdom aufgeführt.  Es war ein Erlebnis, das mir jetzt noch Gänsehaut bereitet. Ich war und bin tief berührt und beeindruckt und einfach nur dankbar, dass ich diesen Moment erleben durfte.

Nach der Messe sind wir über die Haupttreppe aus dem Dom raus und zurück ins Hotel zum Frühstück. Ich war so beseelt und beeindruckt. Es hat stark in mir nachgehallt. Später sind wir auf einen Spaziergang in die Vatikanischen Gärten und haben dann in der Kaserne Kaffee getrunken.

Wir haben dann ein feines Mittagessen im Borgo Pio im Restaurant Locanda eingenommen und später etwas ausgeruht und uns umgezogen, für die feierliche Vereidigung im Damasus-Hof des Apostolischen Palastes.

2000 Plätze waren persönlich angeschrieben. Die Organisation akribisch. Pünktlich um 17 Uhr hat die Vereidigung mit dem Einzug der Fahne und ehemaligen Gardisten und dann den 34 neuen Gardisten begonnen.

Es verlief alles nach offiziellem Zeremoniell und wieder hat es mich unglaublich beeindruckt. Punkt 90 Minuten später, durften die geladenen Gäste dann zum Apéro im Auditorium. Und später haben sich viele wieder getroffen im Restaurant La Vittoria. Da rundherum alles Schweizer aus Baselland sassen, sind wir schnell in ein angeregtes Gespräch gekommen.

Es war ein fantastischer Tag mit bleibenden und unvergesslichen Eindrücken. Beseelt und glücklich hat es mich gemacht. Am anderen Tag haben wir dann wieder den Heimweg mit dem Zug auf uns genommen. Und da mein Schatz im November wieder nach Rom fährt, um vom 13. November an wieder in der Kantine der Schweizer Garde seinen freiwilligen Einsatz zu leisten, werde ich dann mit meiner Süssen und meiner Nichte ein Wochenende verbringen. Ich freue mich schon sehr darauf!

Susan Diethelm

Susan Diethelm

„Mon petit bonheur“ – mein kleines Glück entdecke ich jeden Tag. Es sind die feinen, stillen, unerwarteten Dinge, die diese Gefühl hervorrufen. Kommt mit auf Entdeckungsreise.