Bella Italia – unsere Kreuzfahrt nach Sizilien und Apulien

Einmal mehr habe ich mich verliebt – in Italien. Auf unserer Kreuzfahrt mit der MSC Splendida war nicht nur der Yacht Club ein Highlight, sondern auch Sirakusa und Alberobello.

Wir sind langsam ganz vernarrt in Kreuzfahrten. Gut, man kann sich streiten, ob es umweltverträglich ist mit einem Kahn über die Weltmeere zu tuckern, der mit Rohöl betrieben wird und nicht nur deswegen eine schlechte CO2-Bilanz aufweist. Wieder andere finden, dass sei was für alte Leute. Und wir finden, es ist die einfachste Art mit Kind, als Paar, ob jung oder alt, von A nach B zu kommen. Nämlich, man muss den Koffer nie packen und auch nicht das Zimmer ständig wechseln. Ausserdem kriegt man rund um die Uhr was zu essen, je nach Lust und Laune hat es für jeden Geschmack etwas dabei. So ein Schiff ist mindestens ein grosses Hotel mit allem erdenklichen Luxus, wenn nicht gar eine Kleinstadt auf dem Wasser. Wir lassen uns auch nicht von den vielen Menschen abschrecken, zumal im Yacht Club sowieso nicht so viele mitreisen. Und da das Angebot so gross ist, kann man sich so auch die Reise ganz nach seinen Bedürfnissen zusammenstellen.

Yacht Club ein Verwöhn-Highlight

Wir hatten unsere Kabine im Yacht Club Bereich. Einem Schiff im Schiff Konzept von MSC und mit uns waren noch 62 andere Gäste im gleichen Bereich. Es gibt da spezielle Gästebetreuung mit Concierge-Service, einer eigenen Lounge, einem eigenen Restaurant und einem eigenen Pool und Bar Bereich. Man hat bevorzugte Check-In und Check-Out-Möglichkeiten und freien Zutritt in den Spa Bereich. Kurz um, man kann es so richtig geniessen.

Los ging es von Genua. Wir sind mit dem Auto angefahren und haben dann Vallet-Parking reserviert. Die Route führte uns zuerst nach Marseille, dann ein Tag auf See, nach Syrakusa auf Sizilien und weiter nach Taranto in Apulien, bevor wir auf einem weiteren Seetag durch die Strasse von Messina, vorbei an der Insel Stromboli nach Civitavecchia / Rom und zurück nach Genua gefahren.

An Bord oder vorher kann man Ausflüge buchen, um die einzelnen Ziele zu besuchen und anzuschauen. Wir haben dieses Mal nur einen Ausflug in Taranto gebucht und sind nach Alberobello gefahren.

Marseilles Hafen versprüht südfranzösisches Flair

Marseille ist für meinen Geschmack eine ganz tolle südfranzösische Stadt, die sich richtig gemausert hat. Wir waren vor 3 Jahren schon dort und haben Marseille auf eigene Faust erkundet. Auch dieses Mal sind wir eigenständig nach Marseille. Einzig den Shuttle vom Schiff und zurück haben wir benutzt. Wir haben dann einen Spaziergang entlang des Vieux-Port gemacht und bis zum Palais de Pharo spaziert. Der Ausblick auf den Hafen ist von da wunderschön.

Von Marseille aus sind wir mit dem Schiff nach Sirakusa auf Sizilien gefahren. Dafür braucht das Schiff 2 Nächte und ein Tag. So ein Tag auf dem Schiff ist für mich Entspannung pur. Perfekt um Bücher zu lesen, zu faulenzen, sich verwöhnen zu lassen, fein zu essen, die Sonne an Deck zu geniessen, in die Massage oder Spa zu gehen. Abends gibt es in der Regel einen Gala-Abend – schliesslich hat man ja Zeit sich schön zu machen. Ich war in der Pedicure und wir haben die Sonne auf dem Top Deck genossen. Draussen konnten wir bereits frühstücken. Später gab es ein Lunch-Buffet an Deck. Es war einfach herrlich.

Sirakusa – Geschichte und Italianità

Am Dienstag haben wir dann Sirakusa angeschaut. Das Schiff legt eigentlich mitten in der Stadt an, so sind die Wege in die Altstadt und für eine Erkundungstour sehr kurz. Wir haben zuerst den Markt angeschaut und uns über die Gemüse, Früchte und Fischstände gefreut. Die Preise waren so wahnsinnig tief! Ein Kilo von egal welchem Gemüse oder welcher Frucht – ein Euro! Unglaublich. Wir sind dann weiter in die Altstadt zur Fontana di Diana, dem Domplatz mit der Kathedrale von Sirakusa, der Fonte Aretusa und dem Castello Maniace.

Auf dem Rückweg haben wir ein Taxi zum Parco Archeologico genommen. Neben einem eindrücklichen griechischen Theater, in welchem auch heute noch Aufführungen stattfinden, gibt es auch ein grosses römisches Amphitheater. Am Nachmittag sind wir zurück aufs Schiff und haben die Aussicht auf die Stadt mit der Ausfahrt vom Hafen genossen.

Lustige Trulli-Häuser in Alberobello

Frühmorgens sind wir am Mittwoch in Taranto angekommen. Wir haben hier einen Ausflug über MSC nach Alberobello gebucht. Die Fahrt führte quer durch Apulien. Die lustigen Trulli-Häuser mit den runden Spitzdächern sieht man in der Gegend und im speziellen in Alberobello. Alberobello ist Weltkulturerbe-Stätte. Trulli sind meist runde, weiss gestrichene Bauten mit einem charakteristischen Kegeldach aus Kalksteinplatten, die ohne Mörtel aufeinander geschichtet werden und so wie ein falsches Gewölbe aussehen. Alberobello ist wie 2-geteilt den Teil mit den Trulli-Häusern als touristischer Magnet und den Teil mit den normalen Häusern. Früher wurden die Trullihäuser als Vorratskammern oder Schuppen genutzt. Später wurden kleine Wohnungen daraus und erst mit dem Tourismus wurden daraus kleine Restaurants oder Läden. Ich war ganz verzückt über diese lieblichen kleinen Häuschen. Auch hat mir die Gegend Apulien sehr gut gefallen, so dass wir bestimmt bald wieder eine Reise dorthin machen.

Zur Erholung nach diesem schönen Ausflug stand ein weiterer Seetag bevor. Diesmal gab es auch spektakuläres zu sehen. Wir sind nämlich durch die Meerenge von Messina gefahren und haben die Route zwischen der Insel Stromboli und den Liparischen Inseln genommen. Während des Mittagessens auf Deck sind wir gemütlich an der Insel Stromboli mit dem gleichnamigen Vulkan vorbeigefahren. Er hat etwas geraucht und drei Tage später ist er ausgebrochen. Das Wetter war fantastisch und wir sind den ganzen Tag auf Deck gewesen, haben die Sonne und den Wirlpool genossen. Ich habe mir noch eine entspannende Massage gegönnt. Abends haben wir uns wieder chic gemacht fürs Galadinner.

Shopping in Civitavecchia

Was soll man sagen, Civitavecchia ist das Tor nach Rom und doch liegt Rom noch rund 80 Kilometer weg. Ich bin bisher nur einmal vom Schiff aus nach Rom, nämlich 2021 als es sonst keine andere Möglichkeit gab vom Schiff zu gehen. Diesmal sind wir in Civitavecchia geblieben und haben eine nette Shopping-Tour gemacht. Das Schiff und das Angebot ist einfach zu schön, als dass man es nicht nutzen will.

Die Reise hat alles getoppt. Ich bin wunderbar erholt und wir haben eine ganz fantastische Familienzeit erlebt. Es war traumhaft und wir träumen davon bald wieder in See zu stechen und die Welt per Schiff zu erkunden. Das Angebot mit dem Yacht Club finden wir absolut empfehlenswert und es lohnt sich auch auf alle Fälle, etwas mehr auszugeben. Der Rundum-Verwöhnservice lässt keine Wünsche offen.

Susan Diethelm

Susan Diethelm

„Mon petit bonheur“ – mein kleines Glück entdecke ich jeden Tag. Es sind die feinen, stillen, unerwarteten Dinge, die diese Gefühl hervorrufen. Kommt mit auf Entdeckungsreise.