Amsterdam – ein Wochenende im Venedig des Nordens

Prächtige alte Häuser, die vielen Kanäle, Brücken, kleine Cafés und lässige Restaurants versprühen in Amsterdam eine ganz besondere Atmosphäre.

Ich wollte schon immer mal nach Amsterdam. Mich treiben lassen und eintauchen in die Amsterdamer-Atmosphäre, ganz abseits der Coffee-Shops. Ich wollte mit offenen Augen durch die Strassen schlendern, an den Grachten entlang spazieren, das Treiben in einem Café beobachten, shoppen gehen und die schief stehenden alten Giebelhäuser entdecken.

Mich haben die vielen Grachten und Kanäle, die ganz Amsterdam durchziehen, die schönen Häuser und Kirchen, die vielen kleinen Geschäfte, die Hausboote und die Einblicke in die Wohnungen der Holländer an den Grachten verzaubert. Und bestimmt werden sie auch dich bezaubern.

Wir haben von Zürich den Nachtzug nach Amsterdam genommen und sind ab 10 Uhr abends gemütlich los gefahren. Ich hatte ein Schlafwagen-Double reserviert. Der Zugbegleiter, so ein Typ wie im Knight-Bus in Harry-Potter, hat uns dann mit Prosecco versorgt und uns eindringlich darauf hingewiesen sämtliche Riegel der Türe zu schliessen! Wir haben uns dann irgendwann bereit gemacht fürs Bett und haben versucht zu schlafen. Es war gut zu liegen und zeitweise bin ich sicher auch eingeschlafen und habe einen leichten Schlaf gehabt, der immer wieder durchs Ruckeln und Bremsen des Zuges gestört wurde. Zum Frühstück gab es Kaiser-Semmeln, Käse, Schinken, Butter, Joghurt und Kaffee.

Angekommen am Hauptbahnhof in Amsterdam haben wir unser Gepäck eingestellt und sind von dort aus auf Erkundungstour durch Amsterdam. Wir haben uns gleich auf zum Grachtenring gemacht und sind entlang Grachten spaziert, haben die Häuser und die vielen Brücken und Hausboote bestaunt. Irgendwann sind wir in eines der vielen netten Cafés eingekehrt und haben uns aufgewärmt, Zimtschnecken gegessen und Cappuccino getrunken. Unser Spaziergang führte uns weiter durch das Grachtenviertel.

In einem weiteren schnuckeligen Café gabs dann etwas zum Mittagessen. Dann haben wir noch den Begjinhof besucht, der mitten im Getümmel liegt und doch so eine ruhige Oase ist. Wir hätten noch lange so durch Amsterdam streifen können. Leider hat es irgendwann zu regnen begonnen und mit den starken Windböen ist dann die Zeit reif gewesen ins Hotel zu fahren.

Das Hotel lag 15 Minuten ausserhalb des Zentrums und ist mit der U-Bahn ganz leicht zu erreichen. Das Leonardo Royal Hotel liegt auch an einem Kanal und hat je höher oben man das Zimmer hat, eine tolle Aussicht.

Zum Abendessen sind wir mit dem Taxi ins Restaurant Kaia, welches sehr stylisch war und die griechische Küche modern interpretiert. Das Essen war grossartig. Der Service sehr aufmerksam – sie haben uns sogar das Taxi zurück ins Hotel bestellt. Allerdings wars fast unmöglich entspannt miteinander zu reden. Die Lounge-Musik war zwar schön, aber einfach viel zu laut.

Am anderen Morgen sind wir dann zuerst frühstücken gegangen in der Innenstadt und haben danach den Königspalast besucht, welcher sehr eindrücklich ist und sicher zu einem Amsterdam-Besuch dazugehören sollte. Im Eintritt enthalten ist ein Audio-Guide, dank dem man eindrücklich die Bauweise, die vielen Skulpturen und Zimmer mit den Einrichtungen und die Geschichte und heutige Nutzung erklärt bekommt.

Nach einer Shopping-Tour, beim Königspalast ist man ja mitten im Shopping-Quartier haben wir uns auf den Weg Richtung Jordaan gemacht und unterwegs sind wir in einem kleinen Café eingekehrt und haben etwas gegessen und eine Pause gemacht. Im Jordaan-Quartier haben wir doch noch eher ruhige Orte entdeckt, bevor wir vis-à-vis des Anne-Frank-Hauses in ein Boot für eine Grachtenfahrt eingestiegen sind.

Hier haben wir Amsterdam nicht nur vom Wasser aus sehen können, sondern auch viele Geschichte zu den Häusern und Eigenheiten der Amsterdamer gehört. Zum Beispiel warum die witzigen Häuser so schmal und buckelig sind. Auf der Schifffahrt schaut man die Häuser genauer an und entdeckt die Zugbalken unter den Giebeln, mit deren Hilfe man auch heute noch alles Mögliche durchs Fenster ins Innere des Hauses transportiert, weil die Treppenhäuser dafür viel zu eng sind.

Der sogenannte Grachtengürtel mit seinen drei prächtigen Hauptgrachten bildet das Zentrum von Amsterdam: Herengracht, Keizersgracht und Prinsengracht. Hier haben wir nicht nur wunderschöne Giebelhäuser und unzählige Brücken als tolle Fotomotive gesehen. Besonders romantisch ist ein Spaziergang am Abend, wenn die Bogenbrücken beleuchtet sind und ihre Lichter sich im Wasser der Kanäle spiegeln.

Im Jordaan-Quartier sind wir dann zum Abendessen gegangen. Im italienischen Restaurant Assaggi haben wir auch ohne Reservierung noch einen Platz gekriegt. Es wäre sonst eine echte Herausforderung geworden.

Am Sonntag sind wir dann mit dem Zug wieder zurück nach Zürich gefahren. Die Zugfahrt war lang, aber die Deutsche Bahn sehr pünktlich. Insgesamt hat mich Amsterdam verzaubert und ich wäre gerne noch länger geblieben, um noch mehr von diesem speziellen Ambiente einzufangen und noch etwas in die niederländische Lebenskultur einzutauchen. Besonders schön war es aber, eine neue Stadt mit einer Freundin zu entdecken.

Susan Diethelm

Susan Diethelm

„Mon petit bonheur“ – mein kleines Glück entdecke ich jeden Tag. Es sind die feinen, stillen, unerwarteten Dinge, die diese Gefühl hervorrufen. Kommt mit auf Entdeckungsreise.