Sommer, Sonne, Nizza

Sommerferien – die schönste Zeit im Jahr. Wir haben 2 wunderbare Wochen in Nizza verbracht. Endlich. Für mich gibts nichts schöneres als Sommer, Sonne und mein geliebtes Nizza.

Nach rund 1.5 Jahren war es endlich wieder soweit. Wir haben unsere Sommerferien in meinem geliebten Nizza verbracht. Ich habe mich riesig gefreut. Endlich. Endlich wieder an die Côte und die Düfte, das Pulsieren, das Südfranzösische Flair aufsaugen und nur geniessen. Wie es sich anfühlt, heim zu kommen, durfte ich ein weiteres Mal erfahren. In Nizza kann ich sein. Ich muss nichts. Und wir können vom ersten Moment an geniessen.

Ich hatte mich ja darauf eingestellt, nach der Ankunft erst einmal die Wohnung richtig gründlich zu putzen. Nach 1.5 Jahren ist davon auszugehen, dass es einfach schmutzig, staubig oder gar schimmlig ist. Aber eine gute Fee hat uns die Wohnung und den Balkon blitzblank sauber geputzt. Was für ein Glück – ich durfte wirklich ankommen und geniessen.

Dieses Glück wieder in meinem geliebten Nizza zu sein ist kaum fassbar. Es ist fast übersprudelnd, der Promenade des Anglais entlang zu schlendern, das Gewirr in den Gassen wahrzunehmen, dort ein Glacé zu essen, da ein Glas Rosé zu trinken, meine Süsse auf dem Karussell zu beobachten, im Meer zu baden und die Aussicht zu geniessen.

Und ich wiederhole mich, aber es ist immer schön und ich könnte schlicht in Nizza leben. Wir haben nicht viel gemacht, sondern uns treiben lassen, alles wieder zu besuchen und zum xten Mal anzuschauen, Fotos zu machen. Und wir waren neugierig. Hat Corona etwas verändert? Was ist heute anders? Fakt ist, dass sich Nizza nach Corona oder mit Corona hat stark verändert. Ich hab bei unseren Streifzügen durch die Stadt traurigerweise feststellen müssen, dass unser Lieblingsrestaurant verkauft wurde und unter neuen Besitzern nicht mehr dasselbe ist oder mein Lieblingsschuhladen zugemacht hat und durch einen weiteren Eisladen ersetzt wurde. Auch unzählige kleinere Läden, die nach einem 2. 8-monatigen Lockdown nicht überlebt. Und frappant ist auch, dass alles doch beträchtlich teurer geworden ist. Hat man früher für ein Abendessen mit 3 Personen und etwas Wein, ohne grossen Schnickschnack 50 EUR bezahlt, so kostet es heute locker 70 EUR. Und bis auf Maskenpflicht im ÖV oder im Shopping-Center oder Einkaufsladen sind die Franzosen mehr als nur entspannt. Ohne Abstand wird gefeiert, die 2 obligatorischen Küsschen oder Umarmungen sind wieder allgegenwärtig. Corona ist gefühlt weit weg. Die Einheimischen wollen und müssen arbeiten und machen entsprechend sehr viel dafür.

Nichts desto trotz haben wir uns von all dem nicht beirren lassen. Wir habens genossen. Und die Highlights bleiben die Highlights von Nizza:

Vieux Port

Als erstes natürlich der Port Lympia oder der alte Hafen. Die Fischerbötchen oder Luxusjachten haben hier ihr Stell dich ein. Es ist besonders schön morgens auf der Jogging-Runde, bei einem Café au Lait und Croissant oder abends beim Apéro oder Abendessen. Über den Hafen kann man immer noch tagsüber mit einem kleinen Bötchen fahren. Der Hafen ist Anziehungspunkt für Begegnungen, Ausgangspunkt für Reisen und Endhaltestelle der neuen Tramlinie, welche an den Flughafen führt.

Place Garibaldi

Mein Lieblingsplatz der Place Garibaldi hat sich nicht verändert, ausser dass jetzt ein wunderschönes Karussell dort steht und viele kleine Gäste glücklich macht. Wir haben bevorzugt dort den Apéro genommen und meine Süsse hat ihre Runden auf dem Karussell gedreht. Hier geht das Leben weiter.

Vieille Ville

Die Altstadt ist immer noch ein Gewirr von Menschen, kleinen Läden, vielen Restaurants und Bars und zieht auch immer noch viele Menschen an. Leider haben einige Restaurants neue Besitzer und viele dieser kleinen Läden haben den langen Lockdown nicht überlebt. Dennoch ist es wunderschön durch die engen Gassen zu schlendern, die farbigen Häuser zu bestaunen, das Gewusel aufzusaugen und hier und da ein Apéro zu nehmen oder ein feines Glacé zu schlecken.

Höhepunkt ist und bleibt der Cours Saleya mit seinem Blumenmarkt und dem feinen Südfranzösischen Gemüse, Früchten und lokalen Spezialitäten.

Château

Einen wunderbaren Rundblick über meine Herzensstadt haben wir immer auf dem Chateau-Hügel. Entweder zu Fuss über viele Treppenstufen oder mit dem Lift geht hoch über die Stadt. Die Aussicht ist wahnsinnig schön. Ein absolutes Muss für jeden Nizza-Besuch. Jeden Mittag um 12 wird von hier aus ein Böllerschuss abgelassen – und so besagt die Legende, das Zeichen für die Hausfrau nach Hause zu kommen, zum Mittagessen. Auf dem Chateau gibt es aber auch archäologische Ausgrabungen aus der Römerzeit.

Avenue Jean Médecin & Gare du Sud

Nördlich der Altstadt beginnt die moderne Stadt mit der Shopping Meile der Avenue Jean Medecin, der Fussgängerzone und den grossen Einkaufshallen wie der Galerie Lafayette. Oberhalb des Bahnhofs befindet sich im Quartier Libération der Gare du Sud. Erst vor 2 Jahren wurde diese Foodhalle eröffnet. Ich habe es geliebt. So vielseitige Foodstände mit ihren innovativen Konzepten. Es war jedes Mal ein Highlight unserer Nizza-Besuche. Wir sind natürlich auch wieder in den Gare du Sud und waren auch hier enttäuscht, denn die Hälfte der Food-Stände sind zu oder verweist. Corona. Ein unübersehbares Zeichen.

Nachdem wir mal alles wieder erkundet hatten – und festgestellt, dass alles noch da ist, einfach etwas anders, haben wir die Tage beim Baden, fein Essen und mit täglichen Streifzügen in der Stadt oder in der nahen Umgebung verbracht und wunderbar entspannt. Es war herrlich so den Moment aufzusaugen.

Für meine persönliche Erholung wollte ich neben feinem Essen, gutem Wein, viel Schlaf, auch viel Bewegung. Mein Ziel war es jeden Tag mindestens 10000 Schritte zu gehen. Jeden Morgen habe ich daher nach dem ersten Kaffee eine Laufrunde gemacht und so bereits die Stadt aufgesogen und gleich einen Grundstock an Bewegung gehabt. So habe ich es relativ leicht geschafft auf diese 10000 Schritte zu kommen. Diese Bewegung hat mir unglaublich gutgetan und ich habe mir fest vorgenommen, dies auch im Alltag so weiterzuziehen und mich jeden Tag zu bewegen. Ob ich dann tatsächlich 10000 Schritte schaffe, werde ich sehen.

Susan Diethelm

Susan Diethelm

„Mon petit bonheur“ – mein kleines Glück entdecke ich jeden Tag. Es sind die feinen, stillen, unerwarteten Dinge, die diese Gefühl hervorrufen. Kommt mit auf Entdeckungsreise.