#Glücksgeschichte 17: Weisser Sonntag

Der weisse Sonntag ist ein grosser Moment für ein kleines Mädchen. Zumindest ist er mir so in Erinnerung geblieben. Eine kleine Glücksgeschichte für mich und meine Süsse.

Meine Süsse durfte Anfang Mai ihre Erstkommunion feiern. Sie hat an der Erstkommunion selbst das Taufversprechen, welchen wir Eltern und Paten damals als Baby abgegeben haben, erneuert. Neun Monate hat sie sich im Rahmen des katholischen Unterrichts auf diesen Tag vorbereitet.

Mir war und ist es wichtig, dass meine Süsse mit dem katholischen Glauben aufwächst. Dass sie Kraft und Hoffnung im Glauben finden darf und auch immer einen Ort haben kann, an welchen sie gehen kann, wenn sie mal nicht weiterweiss. Ich habe mich in dieser Zeit auch selbst an meine Erstkommunion erinnert. Und diese Erinnerung, die mir so positiv und voller Liebe geblieben ist, wollte ich meiner Süssen ebenfalls mitgeben.  Ich selbst schöpfe im Glauben an Gott und die Verbundenheit in der Mitternachtsmesse, in der Osternacht oder in einer Kirche immer wieder Zuversicht und Vertrauen. Gott ist für mich spürbar, seit ich die Dankbarkeit und Achtsamkeit bewusst lebe, umso mehr. Diese Dankbarkeit spüre ich täglich in mir.  Deshalb möchte ich meine Süsse auf diesem Weg begleiten. Sie soll selbst erfahren dürfen, was Glaube ist und aber auch entscheiden, wie sie ihn dann leben will. Sie soll erleben dürfen mit Jesus Christus in Beziehung zu stehen.

Wir zwei haben uns dann zusammen auch auf ihren grossen Tag, den weissen Sonntag vorbereitet. Neben dem Kreuz, welches wir gemeinsam gebastelt haben. Habe ich ihr mein Kränzchen gegeben und meine Spitzenhandschuhe, die ich damals vor 35 Jahren selbst getragen habe. Dazu habe ich ihr ein schönes Kleid mit rosa Punkten, ein weisses Bolero-Jäckchen und weisse Ballerinas gekauft. Ebenso haben wir zusammen die Einladung an die Gäste – Eltern, Grosseltern, Götti und Gotti gestaltet. Und wir haben uns Gedanken übers Menü, die Tischdeko und den Ablauf gemacht. Es war einfach schön, mit ihr zusammen dieses Ereignis vorzubereiten.

Wir sind auch einem italienischen Brauch nachgekommen. In Italien ist es üblich an Hochzeiten oder eben an Erstkommunionen Bomboniere als Gastgeschenk zu verteilen. Bomboniere sind mit Zucker umhüllte Mandeln, die in kleinen Säckchen gefüllt werden.

Wir hatten einen traumhaften Tag. Schon früh morgens haben wir uns bereit gemacht, die Frisur, das Kleid unter dem weissen Kommunionskleid der Kirche. Es war ein grosser Tag und ich als Mama bin einfach nur stolz und dankbar, dass ich diesen wunderschönen Moment mit meiner Süssen erleben durfte.

Susan Diethelm

Susan Diethelm

„Mon petit bonheur“ – mein kleines Glück entdecke ich jeden Tag. Es sind die feinen, stillen, unerwarteten Dinge, die diese Gefühl hervorrufen. Kommt mit auf Entdeckungsreise.