#Glücksgeschichte 14 – Pack die Chancen auf dem Weg

Die Chancen zu packen, wenn sie einem vor die Füsse gelegt werden, das zu erkennen und dann dafür zu gehen – ganz mein Credo.

Pack die Chancen, die sich dir bieten. Das ist eines meiner Credos.

So habe schon oft im Leben Chancen, die mir auf dem Weg geboten werden gepackt. Ich war 2015 Geschäftsführerin einer Kantonalpartei und daran den Wahlkampf konzeptionell zu planen und organisieren. Ich habe ein Kandidatenhandbuch geschrieben und alles für die Betreuung der Kandidatinnen und Kandidaten vorbereitet. Dann wurde ich gefragt, weshalb ich eigentlich nicht auf der Liste sei. Tja, hatte ich mir nicht überlegt, ich war ja voll mit den Vorbereitungen beschäftigt. Aber mit der Frage, kam die Lust selber zu kandidieren und dieses einmalige Erlebnis mitzunehmen im Rucksack. Und es war ein wahnsinnig tolles Erlebnis mit tollen 15 Kandidatinnen und Kandidaten, einem wunderbaren Team, vielen unvergesslichen Wahlkampfanlässen, meinem eigenen Wahlkampf mit Fotoshooting, Bettelbrief, Inseraten, Wahlplakaten, Flyern, Strassenaktionen, Podien. Ich bin heute noch sehr dankbar, dass ich diese unglaubliche Zeit erleben durfte. Ich war eine von 16. Ich durfte etwas erleben und mitmachen, was ich heute noch als grosses Privileg betrachte, denn eine von 16, das sind nicht viele.

Einmal auf einer Nationalratsliste einer Partei zu stehen, einmal einen Wahlkampf für sich zu organisieren und all das, was ich den Kandidatinnen und Kandidaten selber als Wahlkampf-Tipps mitgegeben habe, umzusetzen. Eine einmalige Chance – vielleicht die Chance, die sich nie mehr sonst im Leben bietet. Ich war bereit in dem Moment die Chance zu packen. Wenn ich zurückdenke, ein Moment voller Energie, auch wenn ich letztlich nicht gewählt wurde.

2016 gab es eine ähnliche Möglichkeit, als ich für den Grossen Rat kandidiert habe, damals hat auch mein Bruder kandidiert und gemeinsam haben wir einen ganzseitigen Bericht über unsere unterschiedliche und doch gleiche politische Position als Bruder und Schwester in der Aargauer Zeitung. Momente für die Ewigkeit! Ein weiterer unglaublicher Moment ergab sich dann im Rahmen der Abstimmungskampagne gegen die AHV-Reform. Ich habe dagegen gekämpft, gegen die Parteilinie, für das Parteiprogramm. Ich bin so an der nationalen Medienkonferenz gelandet, im Medienzentrum des Bundes zusammen mit heute noch amtierenden National-, Stände- oder mit Karin Keller-Sutter sogar einer amtierenden Bundesrätin. Ich hatte mein Debüt in der Weltwoche, ein Interview in der AZ. Entgegen der Parteilinie bin ich für mich und meine Meinung eingestanden. Ich bin gegangen – mutig – für meine Überzeugung. Dafür gehe ich immer! Darauf bin ich stolz. Das treibt mich an.

In den letzten Monaten habe ich als Leiterin Kommunikation / PR für meinen Arbeitgeber intensiv auf die Eröffnung der Wellness-Therme FORTYSEVEN hingearbeitet und mit viel Herzblut den Medienanlass mitorganisiert, ein Magazin als Beilage in der Schweiz am Wochenende zusammengestellt und die Medien begleitet und betreut. Es waren intensive Monate mit extrem viel Arbeit. Ich kann und konnte meine Leidenschaft für die Kommunikation, meine Kompetenz und Erfahrung an allen Ecken und Enden einbringen. Und es hat mich mit so viel Energie und Emotionen gefüllt, Teil dieses wahnsinnigen Momentes, Teil des Teams, Teil der Eröffnung zu sein. Es ist wie ein Traum. Nie hätte ich gedacht, dass es noch besser werden kann und mir eine weitere Chance geboten wird – auch wenn es insgeheim auf meiner Bucket-List steht. Am Abend vor dem Medienanlass habe ich ein Telefon gekriegt, dass der Moderator ausfällt und ob ich nicht einspringen könne. Klar. Ja, mach ich! Für mich war und ist diese Anfrage das Tüpfelchen auf dem i, nach den intensiven Vorbereitungsmonaten.

Ich plötzlich auf der grossen Bühne. Ich, die Gastgeberin, die durch den Anlass führt.

Ich, die eigentlich immer überall zuarbeitet und sich dies zwar zutraut, aber nicht gross einfordert. Ich habs gepackt. Ohne, dass ich mich sehr lange darauf hätte vorbereiten können, aber mit der Unterstützung von vielen tollen Menschen im Hintergrund. Ich bin hingestanden und hab losgelegt. Und ich bin noch immer voll beglückt, voller Demut und Dankbarkeit. Einmalig. Ein Traum. Wie riesig das für mich war, vor so vielen Gästen und vor allem Medien durch den Anlass zu führen, habe ich im Nachhinein bemerkt. Die Müdigkeit ist grad unendlich.

Ich bin sicher, neue Chancen werden sich mir bieten und ich werde sie packen. Denn diese Momente bleiben immer eingebrannt im Herzen. Es sind Erinnerungen, an welchen du noch lange zehrst und von denen du wahnsinnig viel lernst für dich, über dich! Ich schaue jetzt mal auf meiner Bucket-List, was sonst noch so draufsteht. Aber moderiert, habe ich sicher nicht das letzte Mal!

Susan Diethelm

Susan Diethelm

„Mon petit bonheur“ – mein kleines Glück entdecke ich jeden Tag. Es sind die feinen, stillen, unerwarteten Dinge, die diese Gefühl hervorrufen. Kommt mit auf Entdeckungsreise.