Gemeinheiten auf dem Schulweg und Niveau kann man nicht lernen!

Wer kennt sie nicht, die Gemeinheiten auf dem Schulweg, Mobbing und kleine Plagereien? Auch ich habs damals erlebt als ich ins Dorf zur Schule ging. Das gehört halt irgendwie dazu. Solange die Kinder das selber ausmachen, ists ja auch ok. Aber wenn sich die Eltern noch einmischen, dann find ich es gar nicht ok. Meine Süsse läuft seit dem 1. Kindergartentag mit dem Nachbarsmädchen in die Schule. Doch dann eines Morgens wurde meiner Süssen über die Mutter des Mädchens verkündet – wohlgemerkt, sie kann das ja nicht selber formulieren oder klären – dass sie nun nicht mehr mit ihr in die Schule laufen will. Punkt. Sondern mit einem anderen Mädchen, das ebenfalls mit ihnen in die Klasse geht. Ich war von der Dreistigkeit geschockt. Keine Ankündigung, keine Streitereien. Nichts. Nur die Laune der Natur – oder der Mutter. Whatever!

Meine Werthaltung ist da ziemlich anders. Oder wo leben wir, wenn es nicht möglich ist 500 Meter in die Schule zu laufen – auch mit jemandem, den man nicht besonders mag! Ich möchte meiner Tochter gern anderes beibringen. Ich bin ziemlich sauer gewesen über diese Frechheit. Es haben nicht alle dasselbe Niveau und auch nicht alle den gleichen Hintergrund. Ich und das hab ich mit dieser Aktion gemerkt, vertrete andere Werte und diese gehören nicht dazu. Meine Tochter soll so viel Anstand haben auch mal mit jemandem in die Schule zu laufen, die vielleicht nicht die beste Freundin ist. Sie soll lernen andere zu akzeptieren und anständig zu sein auch mit solchen, die man nicht so mag!

Eltern sollten sich nicht einmischen

Der Clue ist, die Mädchen rennen meiner Tochter richtiggehend davon, wenn sie sie sehen. Das schmerzt sehr. Wir haben unser Morgenritual angepasst und verlassen das Haus mind. 10 Minuten später. Was für uns mehr Zeit bringt, die wir geniessen können. Es ist bei uns am Morgen immer alles etwas entspannter jetzt. Wenn wir ihnen widererwarten doch begegnen, rennen die davon und wir gehen einfach unsere Wege. Ich finde es schon extrem, was Kinder – instrumentalisiert von den Eltern – anderen Kindern antun. Und ich kann und will das nicht verstehen. Mir tut das jeden Tag weh meine Süsse so zu sehen! Solche Situationen gehören halt einfach zum Erwachsenwerden dazu. Sie wird das lernen und entsprechend selber handeln können. Selber entscheiden für sich.

Einmischen tu ich mich nicht – die Kinder sollen das selber klären. Und mit der Mutter des Mädchens? Nun ja, ich kann mir ja zum Glück aussuchen, mit wem ich befreundet sein will und mit wem nicht.

Susan Diethelm

Susan Diethelm

„Mon petit bonheur“ – mein kleines Glück entdecke ich jeden Tag. Es sind die feinen, stillen, unerwarteten Dinge, die diese Gefühl hervorrufen. Kommt mit auf Entdeckungsreise.