Waffeln für den Frühling auf dem Teller

Wer liebt sie nicht, die Waffeln, deren Duft den Raum erfüllen. Mmmmh. Heute haben wir welche selber gemacht als kleines Familienkochprojekt. Es ist das erste Wochenende seit meine Süsse aus den Ferien zurück ist und 10 Tage weg war. Als ich sie Mitte Woche wieder in den Arm nehmen konnte – ich bin fast geplatzt vor Glück. Ihren Duft zu riechen, sie zu herzen, ihre grossen Augen zu sehen, ihr zuzuhören und ihren Erzählungen zu lauschen. Glück ist auch zu sehen, wie sie sich freut, wieder zu Hause zu sein mit ihrer unbändigen Energie beim Singen, Tanzen, Turnen, Plappern, Schminken, Verkleiden und Schauspielern.

Das Glück ist greifbar, spürbar und ich hätte den Abend noch lange so draussen beim Znacht und Spielen verbringen können. Wir haben so viel gelacht und sie hat ständig gekichert. Es war perfekt. Ein Moment zu festhalten – ein kleiner Augenblick, der mir so viel gibt. Meine Süsse wieder bei mir.

Für mich bedeutet das Zusammensein mit meiner Tochter extrem viel. Vor allem wenn das Kind nicht jeden Tag bei dir ist, sondern gemäss neuer Betreuungsregelung und neuem Sorgerecht nur noch 50%. Zu Beginn war das extrem hart. Plötzlich ist das 2jährige Menschlein nur noch die Hälfte der Zeit bei einem. Die andere Hälfte muss man sich dann irgendwie selber beschäftigen – am einfachsten man geht einer Arbeit nach. Ich hab seit ihrem ersten Lebensjahr 60% gearbeitet. Und in der restlichen Zeit habe ich sie selber betreut. Ich hab aufgrund des ständigen hin und hers auch möglichst darauf geachtet, dass wir viel Zeit miteinander verbringen und sie genug Raum hat, um selber zu wuseln. Es war auch immer wichtig, dass sie in der 2. Wochenhälfte bei mir zur Ruhe kommen kann. Wir sind also nicht noch irgendwo zum Turnen, Singen oder fix jede Woche mit Andern verabredet gewesen, sondern haben viel Zeit einfach zu Hause, auf dem Spielplatz und in der gewohnten Umgebung verbracht. Diese Ruhephasen waren sehr wertvoll und begleiten uns noch heute.

Wir sind ein top Zweiergespann

So waren wir jahrelang ein top Zweiergespann – in den Ferien, an Wochenenden und in der Freizeit sieht man uns zusammen. Es hat auch zum Beispiel nicht viel gebracht in ein spezielles Familienhotel zu fahren, da sie eh lieber mit mir zusammen war, sogar am liebsten bei mir im Bett schlief anstelle des coolen Hochbetts. Wie auch immer – je grösser sie wird, umso leichter wird alles und es macht mir total viel Spass mit meiner «Mini-Me» die Welt zu entdecken. Wie ich schon mehrfach beschrieben hab, gehen wir sehr oft nach Nizza in die Ferien. Hier zeigt sich nun, dass wir beide da alles haben, was wir für unsere gemeinsame Zeit und unsere Ferien brauchen. Nämlich nicht viel – vor allem aber Zeit wir zwei mit Dingen, die wir gerne tun. Karussell-Fahren, Crêpe essen, Eis schlecken, baden im Pool und kleine Ausflüge in die Umgebung. Oder was denkt ihr, was braucht ein Kind im Kleinkind, Vorschul- oder Schulalter? Ich bin überzeugt, dass es nicht unbedingt Reisen um die Welt sein müssen. Abgesehen davon kann ich mir das nicht leisten. Das ist nämlich ein anderer Aspekt, den eine Trennung rsp. Scheidung mit sich bringt. Aber zu diesem Thema und meinen Gedanken über das aktuelle Ehe- und Scheidungsrecht an anderer Stelle.

Zeit mit sich selbst ist enorm wichtig

Wie wichtig es ist, in einer Trennungsphase und bei einer Scheidung, vor allem wenn die Kinder noch so klein sind, ganz bei sich zu bleiben und nicht auf den Protz- und Konsumkurs einzusteigen, damit habe ich mich sehr intensiv beschäftigt. Der Aufbau und die Stärkung einer stabilen Beziehung zu meiner Tochter war für mich. extrem wichtig. Meine Grenzen kennenlernen und kennen, mir treu bleiben und auch wenn mein Schatz nicht immer bei mir ist und nicht immer alles durchgehen lassen. Ich glaube auch, dass diese intensive Auseinandersetzung mit meinen Werten, Grenzen, Wünschen und Bedürfnissen, ja auch einfach die viele Zeit, die ich mit mir alleine verbracht habe, mir heute zugutekommen und auch in der Beziehung zu meiner Tochter helfen, unsere Verbindung zu stärken.

Seit rund einem Jahr sind wir auch oft als Dreiergespann unterwegs. Mit meinem neuen Partner versteht sich meine Süsse bestens. Im Spiel beim Turnen, Singen und Tanzen vergessen sie zuweilen auch mich.

Jetzt freue ich mich auf die Sommermonate zu Hause im Garten, wenn wir abends grillieren, zusammen essen, und viel zu lachen haben. Auch freue ich mich auf so kleine Dinge wie Radfahren an der Reuss entlang, Bräteln im Wald oder Camping im Sommer. Einfach Family-Time. Quality-Time.

Familienzeit am Wochenende ist mir sehr wichtig

Familienzeit am Wochenende ist mir sehr wichtig. In der Regel haben wir an den Wochenenden zwar Programm, aber nicht zum Einkaufen, Putzen oder Ordnung machen. Ich mag es generell nicht so voll durchgetacktet zu sein mit samstäglichen Einkaufsritualen. Früher war mir das schon ein Graus. Ich war oft fremdgesteuert und meine Vorstellung von Wochenende wurde da gar nicht wahrgenommen. Ich fühlte mich oft gehetzt, unzufrieden und am Ende wenig erholt. Selbst eine kleine Siesta am Sonntagnachmittag wurde zur Tortur, weil es negativ aufgefasst wurde und ich später den Vorwurf hören musste, was ich anstelle ausruhen besser hätte machen können. Seit fünf Jahren hat sich das komplett geändert. Meine Wochenenden sind dazu da, mich zu erholen, gemeinsame Momente zu verbringen und die Zeit zu geniessen. Wir lieben es gemütlich aufzustehen, fein und ausgiebig zu frühstücken, dann zu spielen, nach draussen zu gehen, Sport zu treiben, Abends gemeinsam zu kochen, fein zu essen, vielleicht eine DVD zu schauen. Und selbst bei Huddel-Wetter, wie dieses Wochenende, geniessen wir es einfach miteinander. Alle zufrieden mit dem gemeinsamen Weekendplan!

Frühling auf dem Teller

Heute haben wir uns den Frühling auf den Teller geholt und selber Waffeln mit Vanillesauce und frischen Erdbeeren gezaubert. Gemeinsam haben wir den Teig gemacht, die Waffeln gebacken, die Schüssel ausgeleckt und dann mit schon halb vollem Bauch noch die Waffeln gegessen. Mmmh! Das Rezept findet ihr hier:

Sonntagswaffeln

Für 6 Waffeln

125 gr. weiche Butter

75 gr. Zucker

1 Päckchen Vanillezucker

1 Prise Salz                                                        Rühren bis die Masse hell ist

3 Eier                                                                   einzeln unterrühren

250 gr. Mehl

2 TL Backpulver                                               Mischen

2 dl Milch                                                           Mehlmischung und Milch abwechselnd unterrühren

2-3 Esslöffel Teig auf das Waffeleisen geben und 3 Minuten backen

Mit Puderzucker bestäuben.

Dazu passt Schlagrahm, Vanillecrème und frische Früchte wie Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, etc.

Susan Diethelm

Susan Diethelm

„Mon petit bonheur“ – mein kleines Glück entdecke ich jeden Tag. Es sind die feinen, stillen, unerwarteten Dinge, die diese Gefühl hervorrufen. Kommt mit auf Entdeckungsreise.