In London wirds nie langweilig

Ein Wochenende in London geht immer. Nicht? Hier ein kleiner Erlebnisbericht.

Voller Vorfreude sind wir daher für ein Wochenende nach London geflogen. Ich habe schon einige Wochen Tipps und Infos auf Instagram gesammelt und so ist ein schönes Programm zusammengekommen, mit Dingen, die wir noch nicht kannten oder so noch nie gesehen oder gemacht haben.

Wenn wir nach London fliegen, übernachten wir in der Regel im Victory Services Club – einem Hotel für Armeeangehörige. Es ist modern eingerichtet und super gelegen am Marbel Arch. Wir sind diesmal nach Heathrow geflogen und haben den Heathrow Express in die Stadt genommen. So ist man in 15 Minuten mitten in der City.

In London muss man inzwischen für fast jede Aktivität ein Ticket lösen – selbst wenn der Eintritt gratis ist. Man muss dann während des Zeitslots dort eintreffen. So habe ich Tickets gebucht für die Royal Porträt Gallery und das Naturlhistorische Museum. Selbstredend muss man auch in Restaurants, für den Afternoon Tea und selbst die Aussichtsplattform reservieren. Irgendwie ist das alles etwas krank und entspricht eigentlich gar nicht meinem Geschmack.

Wie auch immer, wir sind so durch die Royal Porträt Gallery geschlendert und haben die Porträts der Königinnen und Könige und anderer gekrönter Häupter der englischen Geschichte angeschaut. Danach sind wir in einem der unzähligen Cafés und Restaurants in der Porträt Gallery etwas Kleines gegessen.

Nach dem Essen haben wir den Bus genommen bis zum Camden Market. Wir lieben es mit dem Doppeldeckerbus durch London zu fahren. So habe ich das Gefühl die Stadt aufzusaugen und richtig viel zu sehen. Ich könnte das wohl stunden- oder sogar tagelang. Im Camden Market hatte es ja – wie eigentlich zu erwarten war – so viele Menschen. Es ist unglaublich, wie viele Leute sich überall tummeln. Wir haben dieses Quartier etwas angeschaut und sind dann etwas abseits vom Getümmel in ein Pub. Es war so wunderbar sommerlich bei traumhaftem Sonnenschein. So wie man London sonst eher weniger sieht. So hat es noch mehr Spass gemacht die Stadt zu erkunden. Mit dem Bus sind wir dann zurück zum Hotel, wo wir uns fürs Abendessen bereit gemacht haben.

Wir sind ins Restaurant Riviera. Die französische Küche hat uns angesprochen und so haben wir einen sehr schönen Abend in tollem Ambiente verbracht. Einzig die Musik war etwas laut, aber die Engländer scheinen das so zu mögen.

Am anderen Morgen haben wir wieder den Bus genommen und sind bis ins Quartier Little Venice gefahren. Dort sind wir an den Kanälen entlang spaziert, haben die schönen Häuser bestaunt und haben dann eine Kanalfahrt bis zum Camden Market gemacht. Es war richtig gemütlich und auch nicht so hektisch und voll, wie man London sonst kennt. Den Nachmittag haben wir rund um Covent Garden und beim Shopping verbracht, bevor wir uns bereit gemacht haben fürs Musical Moulin Rouge.

Moulin Rouge war pompös, burlesk, sexy und einfach toll mit den modernen bekannten Pop-Songs. Es hat sich sehr gelohnt!

Den Sonntag haben wir gemütlich begonnen und sind dann am Nachmittag zum Afternoon-Tea in die Orangerie des Kensington Palastes. Sie wurde während mehrerer Jahre komplett renoviert und steht erst seit Mai als Restaurant für Besucher offen. Wir haben dort einen Afternoon-Tea gebucht. Sehr empfehlenswert. Wir sind dann noch etwas durch die Kensington Gardens spaziert, haben eine der Sitzbänke belegt und die Zeit genossen. Es war herrlich.

Dann hiess es schon wieder bye bye London! Wir machten uns auf den Weg zum Flughafen, um dann zeitig für den Flug am Flughafen zu sein. Doch leider wurde unser Flug unerwartet und kurz vor dem eigentlichen Abflug storniert.

So standen wir also da, gestrandet am Flughafen Heathrow. Was für ein Seich! Echt. Wer das schon mal erlebt hat, dass der Flug gestrichen wird, der weiss, wovon ich spreche. Gut, sie haben uns per Shuttle ins Ibis Hotel in Hanslow West gefahren. Wir haben auch etwas zu essen bekommen und Voucher für den Transfer zurück an den Flughafen. Aber es ist trotzdem mühsam, wenn man zuerst nach neuen Flügen schauen muss und dann, wie wir feststellen durften, sämtliche Flüge für den nächsten Tag bereits ausgebucht sind und man eine weitere Nacht im Hotel übernachten muss. Diese Variante war aber allemal einfacher und wahrscheinlich billiger, als wenn wir auf eine andere Fluggesellschaft umgebucht hätten. Ich war sehr froh, war ich nicht allein und konnte mich auch entsprechend bald wieder beruhigen und das Schicksal annehmen. Ändern konnten wir ja eh nichts.

Wir haben dann am anderen Tag das beste draus gemacht und sind mit dem Bus und Zug von der Pampa nahe des Flughafens einmal in die Innenstadt und dann quer hindurch bis zur O2 Arena. Dort haben wir dann das Seilbähnchen über die Themse genommen. Etwas, das wir bestimmt nie gemacht hätten, hätten wir nicht diesen geschenkten Tag bekommen. Die Fahrt mit dem Seilbähnli über die Themse ist echt nett und man hat eine fantastische Aussicht über Ost-London. Weils so heiss war, sind wir auch nicht lange auf der anderen Seite rumspaziert, sondern in die gut temperierte O2-Arena zum Shopping. Der Tag war richtig schön und wir konnten es trotz der Umstände geniessen. Wir sind dann früh ins Bett, weil wir bereits um 4 Uhr wieder aufstehen mussten für den Flug nach Zürich. Diesmal hat es aber geklappt.

Trotz des Ärgers, es war ein wunderbares Wochenende zu zweit in London. Geniessen, sich treiben lassen, Zeit zusammen verbringen. Dies ist für uns ganz wichtig. So können wir uns inspirieren lassen von neuen Dingen und gleichzeitig Paarzeit verbringen, die wir schätzen, brauchen und bewusst nehmen. Es tut uns einfach gut so eine kleine Auszeit zu zweit! Und inzwischen habe ich auch alles Geld von British Airways zurückerstattet bekommen.

Susan Diethelm

Susan Diethelm

„Mon petit bonheur“ – mein kleines Glück entdecke ich jeden Tag. Es sind die feinen, stillen, unerwarteten Dinge, die diese Gefühl hervorrufen. Kommt mit auf Entdeckungsreise.