Pfingstwochenende in Nizza – Mein kleines Glück am Meer

Eine kurze entspannte Auszeit in Nizza – mit schönen Ausflügen nach Eze-Village und Menton. Ein weiterer kleiner Glücksmoment.

Manche Orte fühlen sich beim Ankommen an wie ein tiefes Ausatmen. Nizza ist für mich so ein Ort. Ein Ort, der mein Herz höher schlagen lässt und gleichzeitig zur Ruhe bringt. Pfingsten haben wir dort verbracht – ein verlängertes Wochenende voller Sonne, Meeresrauschen, blühender Gärten, pittoresker Ausblicke und kostbarer Zeit.

Ankommen und Durchatmen

Am Samstagmittag sind wir von Zürich nach Nizza geflogen. Das vertraute Gefühl stellte sich schon im Tram vom Flughafen in Richtung Hafen ein. Die warme Luft, das Licht, die Geräusche – all das ist für mich pure Heimkehr. Weiter ging’s mit dem Bus zur Wohnung, wo uns wie immer als erstes der Balkon rief. Doch bevor wir ihn geniessen konnten, wurde geschrubbt – französisches Flair heisst eben manchmal auch: selber Hand anlegen.

Nach der kleinen Putzaktion haben wir uns auf eine erste Erkundungstour begeben. Ein Apéro auf dem lebendigen Place Garibaldi war der perfekte Auftakt – Lillet Spritz, ein bisschen Sonne auf der Nase und das bunte Treiben um uns herum. Danach spazierten wir durch die charmante Altstadt von Nizza bis ans Meer. Leider war der Rückweg über den Hafen wegen der UNO-Ozean-Konferenz gesperrt – die Klimapolitik hatte Vorrang, auch in der Côte d’Azur.

Den Abend haben wir – wie könnte es schöner sein – auf dem Balkon mit einem gut gekühlten Glas Rosé ausklingen lassen. Das Licht der untergehenden Sonne, das leise Plätschern der Stadt – Nizza eben.

Ein Ausflug ins mittelalterliche Èze

Der Sonntag startete mit einem kleinen Einkauf am Morgen und einem ausgedehnten Frühstück auf dem Balkon. Danach stiegen wir in den Bus und machten uns auf den Weg ins zauberhafte Èze-Village. Hoch über dem Meer thront dieses mittelalterliche Dorf auf einem Felsen wie aus einem Märchen.

Die engen, gepflasterten Gassen mit Galerien, kleinen Boutiquen und üppig bepflanzten Steinfassaden führen hinauf zum Jardin Exotique d’Èze – ein botanisches Kleinod mit Kakteen, Skulpturen und einem atemberaubenden Blick über das azurblaue Mittelmeer bis hin nach Saint-Tropez bei klarer Sicht. Èze verzaubert mit seiner Geschichte und einer fast mystischen Atmosphäre.

In einem winzigen Café mit gerade mal drei Tischen liessen wir uns nieder, bevor es mit dem Bus wieder zurück nach Nizza ging. Am Abend genossen wir ein erfrischendes Bad im Pool – und danach? Einfach nichts. Ein gemütlicher Abend in der Wohnung, ein gutes Buch, ein bisschen Musik. Glück.

Menton – die Zitronenstadt an der Grenze zu Italien

Am Pfingstmontag ging es mit dem Bus nach Beaulieu-sur-Mer und von dort mit dem Zug weiter nach Menton. Eine Reise entlang der Riviera, mit jeder Kurve neue Ausblicke auf das glitzernde Meer.

In Menton spazierten wir erst entlang der Strandpromenade bis zum Hafen. Dann stiegen wir über die wunderschöne, barocke Rampe Saint-Michel – eine breite, geschwungene Treppe mit Aussicht – zurück in die Altstadt. Dort gönnten wir uns ein süsses Crêpe in einer der farbenfrohen Gassen, bevor es mit dem Zug wieder zurück nach Nizza ging.

Savoir-vivre in Saint-Jean-Cap-Ferrat

Zum Abschluss dieses traumhaften Tages und Wochenendes haben wir uns ein Abendessen in Saint-Jean-Cap-Ferrat gegönnt – im Restaurant Saint Jean. Mit Blick auf die eleganten Boote und die sanft schaukelnden Masten liessen wir uns verwöhnen: ein Glas Champagner, Gnocchi mit frischem Trüffel, provenzalische Aromen – das Leben kann so schön sein.

Abschied mit Leichtigkeit

Bevor es am Dienstag zurück nach Hause ging, durfte ein letztes Bummeln durch Nizzas Innenstadt nicht fehlen. Unsere Lieblingsläden riefen – ein paar Mitbringsel, ein neues Kleidungsstück, Erinnerungen zum Anziehen. Am Abend dann der Flug zurück – im Gepäck: das Gefühl, tief erholt und erfüllt zu sein.

Mein Fazit:

Ein Wochenende kann so viel mehr sein als nur ein paar freie Tage. Ein echter kleiner Glücksmoment. Nizza hat uns wieder einmal gezeigt, wie viel Kraft, Freude und Schönheit in der Langsamkeit und im Entdecken liegt. Pfingsten an der Côte d’Azur – das war Sommer, Leichtigkeit, Verbundenheit. Und ganz viel Glück.

Susan Diethelm

Susan Diethelm

„Mon petit bonheur“ – mein kleines Glück entdecke ich jeden Tag. Es sind die feinen, stillen, unerwarteten Dinge, die diese Gefühl hervorrufen. Kommt mit auf Entdeckungsreise.